Nun ist meine vor Jahren aufgestellte Vermutung und These offiziell durch eine Studie aus Berlin bestätigt, dass jeder fünfte Schüler Opfer eines Cybermobbings in deutschen Schulen ist. Die Studie geht aus dem Bündis gegen Cybermobbing hervor, indem Pädagogen, Lehrer, Medienvertreter und Ärzte sich befinden. Nun blicken wir nicht mehr zurück in die Vergangenheit, wo noch mit Papierkügelchen und Hänseleien die jungen Schüler geärgert wurden. Das Mobbing hat nun eine neue Form angenommen ist in das digitale Zeitalter transformiert. Auf “sozialen Netzwerken” nehmen diese Gestalt an, durch nicht genehmigte Veröffentlichung von Fotos und die entsprechenden Herablassenden Kommentare über die abgebildete Person.
Im Jahre 2012 kam es sogar zu einem Suizid einer 15 jährigen Kanadierin Amanda Todd, die sich das Leben nahm, weil sie von einem Stalker und Pädophilen über “Facebook” belästigt worden war und anschließend ihre Mitschüler sie in diesem Netzwerk regelrecht mobbten. Aus Verzweiflung und Erschöpfung nahm sie sich das Leben, weil sie den ganzen psychischen Druck nicht mehr standhalten konnte. Die Hackergruppe “Anonymous” hatte sich eingeschaltet und die Kontaktdaten des Mannes ausfindig gemacht, mit dem Amanda vorher im Facebook gechatet hatte, doch dieser verneinte jegliche Verbindung zu den Anschuldigen und den Tod Amandas und verwies auf einen anderen Mann, der einen ähnlichen Namen hat,wie er.
Über den Atlantik nach Deutschland gekommen, scheint das Cybermobbing langsam Gestalt anzunehmen. An dieser Stelle ist nicht die Politik, sondern vielmehr die Pädagogen der Schulen gefragt, inwiefern sie Aufklärungsarbeit über “Mobbing” leisten.
Zu meiner Schulzeit gab es weder eine Maßnahme gegen Mobbing, noch eine Aufklärung über das Thema. Vielmehr wurden die “Täter” darum gebeten, die “Opfer” in Ruhe zu lassen, was so gut wie ignoriert wurde und man als Betroffener aus dem Teufelskreislauf nicht allein herauskam, es sei denn man wehrt sich, aber dies wiederum würde durch eine Tadel der Lehrkräfte bestraft werden. So sind Betroffene Opfer in ihrer Lage meist alleine. Das Mobbing geht nun von der Schule bis nach Hause ins Internet weiter.
In meinen Vorträgen in Schulen, nehme ich explizit Betroffene emotional verletzte Schüler mit auf die Reise in meine eigene Schulzeit, die unter anderem auch geprägt war mit „Mobbing“, als ich den Status „Rüpel Schüler“ hatte. Mit der Reise, will ich Betroffenen Mobbing Opfern Mut und Hoffnung machen, dass es stets einen Ausweg aus dem Tal der verletzten Emotionen gibt. Eine Ignoranz der verletzten Gefühle würde sonst die Spirale weiter eskalieren lassen. In diesem Sinne, passt auf euch auf und werdet nicht zum Opfer irgendwelcher Attacken.
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